SPÄTBURGUNDER

Die Rebsorte Spätburgunder oder Pinot Noir zählt zur Burgunderfamilie. Diese gehört wohl zu den frühesten, aus den Wildreben im westlichen Mitteleuropa ausgelesenen Sorten. Karl der Dicke brachte die Sorte 884 an den Bodensee. Einen Aufschwung erfuhr die Sorte vor 150 Jahren mit der Ausweitung der Sektproduktion, für die man reine Burgunderweinberge anpflanzte. Als Synonyme werden die Begriffe "Pinot Noir" oder „Klevner / Clevner“ benutzt.

Der Anbau

Die edle und sehr alte Sorte verlangt viel Sorgfalt und stellt höchste Ansprüche an Klima und Boden. Am besten gedeiht sie in den besten Wein-Lagen mit Süd-westlicher Ausrichtung, die die Sonnenwärme am Besten im Boden speichert. Sind die Wuchsbedingungen gut, läuft der Spätburgunder zur Hochform auf und lohnt die Mühe mit den schönsten Rotweinen der Welt.

Die Bedeutung

In Deutschland sind fast 11.800 Hektar (2018) Rebfläche mit der Sorte Spätburgunder bestockt, das entspricht einem Anteil von etwa 11% an der Gesamtrebfläche. Winzer und Verbraucher favorisieren die Sorte zunehmend. Seit Beginn der 90er Jahre wuchs die Spätburgunderfläche um mehr als 5.000 Hektar an. Das Weinbaugebiet Württemberg besitzt etwa 1.300 ha bestockte Fläche.

Der Genuss

Spätburgunderweine schmecken vollmundig und samtig, haben ein fruchtiges Aroma und Nuancen von Mandel. Der typische Spätburgunder hat einen leicht süßlichen Duft nach roten Früchten, von Erdbeere über Kirsche und Brombeere bis hin zur schwarzen Johannisbeere. Bei Barriqueweinen kommen Vanille-Zimt-Anklänge hinzu.

Spätburgunder Rotweine sind ideal für die kühlere Jahreszeit. Man trinkt sie chambriert auf 16 bis 18 Grad. Kräftige Varianten begleiten am besten Braten, Wild oder auch eine Käseplatte.  Also Solist ist er unabdingbar zum debattieren, schwadronieren und philosophieren.

Der Ausbau und Geschmack

Wir bauen den Spätburgunder als trockenen Rotwein aus. Teilweise mit einer geringen, natürlichen Restsüße. Er bekommt seine harmonische Reife durch die Lagerung im großen Holz und im Barrique-Fass. Durch die große Oberfläche der Holzfässer findet ein intensiver Sauerstoff-Austausch statt, der den Weinen viel Eleganz und ein feinnuanciertes Fruchtspiel im Laufe der Zeit verleiht. Dabei darf das Holz nur unterstützend, also dienlich, für den Wein wirken.