MUSCARIS

Wie der Name der Rebsorte schon vermuten lässt ist diese sehr nah mit dem Muskateller verwandt. Die Eltern dieser im Jahr 1987 am Staatlichen Weinbauinstitut in Freiburg gekreuzten Rebsorte sind der Solaris als Mutterrebsorte und der Gelbe Muskateller als Vaterrebsorte. Von der Rebsorte Solaris hat der Muscaris eine sehr gute Pilzwiderstandsfähigkeit sowie filigrane Fruchtnoten geerbt. Der Gelbe Muskateller hat seine typischen überladenden Fruchtnoten an den Muscaris weitergegeben.

Die Eigenschaften

Der Muscaris gehört ebenfalls zu den neuen (pilzwiderstandsfähigen) Rebsorten. Die Toleranz gegenüber Oidium (Echter Mehltau) ist hoch, die Widerstandsfähigkeit gegenüber Peronospora (falscher Mehltau) sehr gut. Aufgrund der dicken Beerenhaut und des festen Fruchtfleisches sind die Anfälligkeit gegenüber Sonnenbrand und Botrytis (Grauschimmelpilz, manchmal auch Edelfäule) gering. Die beiden starkwüchsigen Eltern dieser Rebsorte haben ihre Eigenschaften weitergegeben, was etwas mehr Aufwand bei der Laubarbeit bedeutet.

Die Reife ist recht früh, Anfang September sind oftmals schon Mostgewichte um 90° Oechsle vorhanden. Das Potenzial der Rebsorte reicht von sehr bukettierten trockenen Sommerweinen bis hin zu vollmundigen starkfruchtig-bukettierten Dessertweinen.

Die Traube

Die Trauben des Muscaris sind locker, länglich, wenig geschultert. Die Farbe der Beeren reicht je nach Reife und Sonneneinstrahlung von einem zarten grüngelb bis hin zu dunklen goldgelben Tönen. Die Beeren sind, ähnlich wie der Muskateller, sehr fleischig, pektinhaltig. Wie bei bukettierten Rebsorten (hierzu zählen unter anderem Scheurebe, Gewürztraminer, Muskateller) üblich weisen die Beeren selbst schon ein sehr starkes Bukett auf.

Die Weine

Die Weine des Muscaris machen Freude und Lust auf mehr. Das verspielte und stark fruchtige Bukett lädt regelrecht zum Trinken ein. Die Frucht ist nicht so plump überladen wie sich Weine des Muskatellers oftmals präsentieren, sondern eher verspielter, etwas filigraner und nachhaltiger im Abgang. Die Säure der Trauben sind im Vergleich zu anderen Rebsorten etwas höher was gerade bei restsüßbelassenen Weinen Struktur und Tiefe verleiht. Das muskatellertypische Muskatbukett wird untermalt von Rosendüften und Schwarzteenoten, kombiniert mit der Frische von Limette, vollreifer Orange und Zitrone und unterstützt durch vollreifen Pfirsich und Maracuja. Eine angenehme natürliche Tanninstruktur im Hintergrund unterstreicht die Fülle der Weine des Muscaris und bereitet einen nachhaltigen Abgang.